Florian

Es handelt sich um ein ausgedehntes, landschaftlich auch durch seine Kleinräumigkeit und Vielfältigkeit landschaftlich äusserst reizvolles Streuobstwiesengebiet im Nordwesten der Stadt Metzingen. Die Wiesen im Kartenausschnitt befinden sich grossteils an den süd- und westexponierten Hängen des Vulkanembryos „Florian“. Die Bergkuppe ist durch Magerrasen und Gebüschflächen gekennzeichnet, an den Südhängen tritt Weinbau (leicht rückläufig) auf. Dazwischen finden sich kleinparzellige Streuobstwiesen, die fast ausschliesslich in privatem Besitz ortsansässiger Familien/Personen sind und im Nebenerwerb bzw. „Hobbybetrieb“ bewirtschaftet werden. Neben dem Obstanbau für den Eigenbedarf ist eine zunehmende Freizeitnutzung der landschaftlich attraktiv gelegenen Grundstücke festzustellen. Auf häufig eingefriedeten Grundstücken findet sich dementsprechende Infrastruktur (neben Gerätehütten auch Wochenendhäuser, Terrassenflächen, Gärten, tlw. auch Spielgeräte, manche
Grundstücke sogar mit Eigenwasser- und Solarstromversorgung). Inbesondere an den Steinhanglagen geht der Trend zu erwähnter Nutzung oder aber zur Aufgabe (mit einhergehender Verwilderung) der Parzellen. Der Baumbestand ist häufig überaltert und insbesondere an den weniger attraktiven und schlecht zugänglicheren Lagen schlecht gepflegt. In den flacheren Neigungen insb. im westlichen Kartenausschnitt sind die Bäume besser gepflegt und die Parzellen eindeutiger als Streuobstwiesen bewirtschaftet. Dort befinden sich auch die ersichtlichen Obstbauplantagen mit Intensivanbau von Niedrigstamm- und Spindelbäumen mit Pflanzenschutzmaßnahmen. Einige Wiesen mit Halbstammobstbäumen befinden sich wie diese im Besitz des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins. Eine Beweidung der Wiesen, fast ausschliesslich durch Pferde oder Wanderschäferei im Winter, vereinzelt durch Ziegen, ist eher die Ausnahme. Meist wird mit Balken- und Sichel- (2-3x jährlich) sowie in zunehendem Maße mit Rasenmä
hern (mehr als 3x jährlich) gemäht.

  • a)Bestandsform: im Ensemble: kompakte Streuobstwiesenkomplexe ab 1 ha Größe;
  • b)Bestandsdichte: extensiv: Baumdichte max. 100 Bäume/ha (Regelfall);
  • c) Anbaumuster: Raster: regelmäßiges Anbauraster klar erkennbar, Abweichungen nur aufgrund von Topographie und/oder Grundstückszuschnitt;
  • d) Anbauform: vorwiegend Hochstamm: Kronenansatz bei >= 50% der Bäume >= ca.1,6 m;
  • e) Inklination: bewegt: mehrere Neigungen auf engem Raum vorkommend;
  • f) Räumliche Lage: freie Lage: ohne (nennenswerte) Anbindung an Siedlungen in Landschaft stehend;
  • g) Umgebungsnutzung: W/O: Weinbau und/oder Obstplantagen, Wald: Wald in unmittelbarer oder mittelbarer Nachbarschaft (max. 100 m);
  • Sonstige Umgebungsnutzung: ;
  • h) Anteil Streuobstwiesen: 50-75 %: Streuobst ist die dominierende Landnutzung in der Landschaft und prägt eindeutig deren Charakter;
  • i) Unterwuchsnutzung: diff.: differenziertes Nutzungsmuster (>2 Kategorien a – d verbreitet vorkommend);

Vielen Dank Peter Schwarz für die Übermittlung dieses Profiles des Streuobstgebietes!

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